Schon vor zwei Jahren habe ich in meinem Garten drei kleine Gemüsebeete angelegt, und letztes Jahr habe ich die Fläche um vier weitere vergrößert. Der Plan war es, Paradeiser, Zucchini, Gurken, Erbsen, Bohnen, Karotten und eine Mischung unterschiedlicher Kräuter anzupflanzen. Anfang letztes Jahres war meine Begeisterung und Motivation sehr groß, ist aber mit der Zeit immer mehr abgeschwächt… großteils wegen einem den meisten Gärtnern/innen wohl gut bekannten Gartenbewohner: der Nacktschnecke!

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Da der mir zur Verfügung stehende Garten sich in einer eher feuchten Gegend befindet, und auch sonst sehr gute Lebensbedingungen für Schnecken bietet, haben sich nicht gerade wenige bei mir niedergelassen. Sie haben meine kleinen und noch sehr fragilen Paradeiser-Pflanzen zu Beginn großteils alleine gelassen – meine Vermutung ist aufgrund ihres sehr speziellen Geruchs – aber alles andere war innerhalb kürzester Zeit von ihnen verschlungen. Eine ziemliche Leistung dafür, dass Schnecken nicht unbedingt für ihre Geschwindingkeit bekannt sind. Ganz besonders beliebt waren die kleinen Gurken-, Zucchini- und Paprika-Pflänzchen. Meine Frustration mit diesen Tierchen ist fast minütlich gewachsen. Ich habe mich stundenlang mit Recherche darüber befasst, wie ich diese Tiere loswerden kann, ohne sie gleich qualvoll zu ermorden. Nichts hat funktioniert – außer für kurze Zeit das einzelne Absammeln dieser Kreaturen… Und das ist auch nicht weniger qualvoll, wenn man sie danach erst umbringt. Und außerdem viel zu viel Aufwand, um es regelmäßig (zumindest einmal täglich) zu machen. Außerdem hat es meinen Nicht-Paradeiser-Pflanzen trotzdem nichts geholfen. Sie haben nur ein paar Tage länger überlebt. Ich habe gelesen, dass die Schnecken rauhe Untergründe als Weg meiden, oder dass es Pflanzen gibt, die einen starken Eigengeruch haben, dass sie die Schnecken vertreiben… Meine Erfahrung: Sie haben sich überhaupt nicht um den rauhen Untergrund geschehrt, haben nur Lavendel und Rosmarin verschmäht, aber z.B. den Thymian mit besonderer Liebe und Begeisterung (und Geschwindigkeit) verspeist. Ich habe nur einen Tag nachdem ich ihn gesetzt hatte mehr als 15 Schnecken auf nur einer kleinen Pflanze gefunden! Und obwohl sie den Lavendel und Rosmarin verschmäht haben, hat sie das nicht davon abgehalten, alle anderen Pflanzen rundherum zu verschlingen. Es hätte mich sehr interessiert, es auf die Permakultur-Art zu probieren: Laufenten. Aber was macht man mit Laufenten, wenn die Schnecken alle weg sind?? Nachdem ich sehr viel Zeit, Gedanken und Beobachtungen damit verbracht hatte, die Schnecken loszuwerden, hat sich irgendwas in mir verändert. Ich fand diese Kreaturen immer faszinierender! Es gibt so viele unterschiedliche Farben und Formen davon in meinem Garten. Und jede hat ein unterschiedliches Verhalten. Es gibt die ziemlich gewöhnlich wirkenden braunen Spanischen Nacktschnecken (Arion vulgaris), aber auch sehr unterschiedlich gefärbte mit hellen und gelblichen Streifen.

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Und die faszinierende von allen: die Tigerschnecke (Limax maximus). Ziemlich bald in meinen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass sie anders ist als die anderen. Sie war nicht so inaktiv und langsam wie die anderen, wirkte fast wie eine Sprinter-Schnecke. Erst einige Zeit später habe ich zuerst gehört und dann auch nachgelesen, dass sie tatsächlich sehr speziell sind. Sie sind Räuber und essen (zusätzlich zur Pflanzennahrung) auch Schnecken-Eier oder sogar ganze Schnecken! Und sie sind eine gefährdete Art…

Tigerschnecke

Source: http://www.schnegel.at/images/limacidae/l_maximus_eleveld.jpg

Nach meine langen Beobachtungen wollte ich all diese neuen Erkenntnisse niederschreiben – und mit Fotos zu dokumentieren -, und musste bemerken, dass sich die Schnecken stark zurückgezogen hatten. Ich konnte fast keine mehr finden! Es scheint so, als mögen sie es nur bis ca. Juni in dieser Gegend, weil es dann zu trocken wird. Bis nächstes Jahr….

Neuer Garten, neue „Haus“tiere
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