Gegen den Strom schwimmen

Vor Kurzem habe ich einen Song von Milow gehört, mit dem Titel „Against the tide“ (Gegen den Strom), und meine Sichtweise auf die Welt wurde ein Stück weit erweitert. Gegen den Strom zu schwimmen bedeutet ja im übertragenen Sinne, dass man etwas tut, das gegensätzlich zur generellen Haupt-Richtung der Masse ist, oder dass man nicht das tut, das alle anderen tun. Wie ich es inzwischen sehe – mit dem Bild eines Flusses – ist, dass es nicht zwei sondern zumindest drei unterschiedliche Wege gibt etwas zu tun, bzw. generell sein Leben zu leben.

Einer davon ist – offensichtlicherweise – MIT dem Strom zu schwimmen, also der Richtung zu folgen, die die meisten anderen nehmen, die Art und Weise wie es alle tun. Meist denken die Personen nicht einmal darüber nach, warum sie das tun was sie tun, oder wie sie es tun. Diese Option sieht aus als würde sie die wenigste Energie kosten, weil man sich von den anderen mitreissen und treiben lassen kann. Man hat aber nicht wirklich einen Einfluss auf die gewählte Richtung.

Die zweite Möglichkeit ist – wie es der Titel schon sagt – GEGEN den Strom zu schwimmen. Zu versuchen, gegen die Dinge, Ideen, Vorgehensweisen anzukämpfen, die die Mehrheit macht oder vertritt. Immer anstrengen, immer kämpfen, oft ohne wirklich vom Fleck zu kommen. So wie ich es sehe, benötigt diese Option die meiste Energie und wirft die geringsten Früchte ab, weil man ständig beschäftigt ist mit dem Kämpfen gegen die anderen, dass man keine Zeit oder Energie mehr hat, seinen eigenen Weg zu gehen.

Die dritte Option in dieser Sache wäre also, seinen eigenen Weg zu finden, sein eigenes kleines Rinnsal um darin zu schwimmen. Hier kann man den eigenen Weg, die eigene Richtung finden, vielleicht mit einigen Kurven und Abwegen, oder Hindernissen. Auch diese Variante kann sehr viel Energie benötigen, solang man daran nicht gewöhnt ist, weil man seinen Weg tatsächlich selbst finden muss, niemand von Hinten anschiebt oder vor einem geht. Aber sobald man sich an diesen Weg schrittweise gewöhnt, es lernt, mehr auf die Umgebung zu achten – sowohl auf das weiter entfernte Ziel, als auch die aktuellen Herausforderungen – gibt es kein Drängeln, kein Stoßen, kein Erzwingen, es fließt einfach alles auf natürliche Art und Weise. Wenn man an diesen Punkt kommt, ist diese dritte Möglichkeit, Projekte (bzw. das Projekt „Leben“) anzugehen aus meiner Sicht die Option, die die wenigste Energie benötigt, und speziell in Relation zu den persönlichen Erfolgen und vielen Früchten die man erhält.

Aber das ist nur ein einziger Blick auf das Leben. Wie seht ihr das?

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