Das Konzept des Loslassens ist äußerst faszinierend. Es wird gesagt, dass durch das Loslassen und nicht Festhalten an Dingen, Menschen, Gefühlen, man viel mehr gewinnt als das was man festhalten wollte. Das verlangt jedoch ein gewisses Maß an Vertrauen in Dinge, die außerhalb der eigenen Kontrolle liegen. Abhängig von der Situation und auch der inneren Entwicklung ist dieses Vertrauen schwerer oder leichter anzunehmen und zu akzeptieren. Aber solange das Loslassen nur ein Konzept ist – nur eine Theorie – ist es sehr schwer, Vertrauen dafür aufzubringen. Selbst wenn man es schon ein paar Mal erlebt hat, und positiv überrascht wurde, dass das Loslassen tatsächlich funktioniert, kommt dieses Vertrauen anscheinend nicht natürlich. Ist es etwas, das wir niemals hatten, oder hat die Art und Weise wir wir heutzutage leben, und die Art wie wir von unseren Eltern und Großeltern gelernt haben die Welt zu sehen, uns dazu gebracht, dieses Vertrauen zu verlernen oder zu verdrängen?
Anfänge…

Jede Geschichte hat irgendwo seinen Anfang. Will man diesen aber erkennen, findet man selten einen genauen Ort oder einen definitiven Zeitpunkt. Da jedes Leben mit dem von anderen sowie die eigenen Themen im Leben untereinander komplex miteinander verflochten sind, gibt es meist keine richtigen Anfänge, oder? Angelehnt daran ist auch der erste Eintrag meines Blogs auf Deutsch kein klarer Anfang, sondern eine natürliche Abfolge von allem, das bisher geschehen ist. Ein nächster Schritt. Einer der Schritte, der diesem zuvorkam war, meinen Job zu kündigen, mein Leben völlig umzukrempeln, eine Auszeit von der Gesellschaft zu nehmen und aus dem Hamsterrad auszusteigen. Ich bin zurück zu meinen Eltern gezogen, habe versucht rauszufinden, was es wirklich ist, was ich tun möchte, was mich begeistert. Den Sinn meines Lebens. Inzwischen bin ich wieder ins Hamsterrad gestolpet – viel früher als ich erwartet hatte. Aber auch dabei habe ich wieder sehr viel gelernt. Speziell übers weglaufen und loslassen. Ich bin immer noch am Suchen, Wandern, den Bäumen beim Wachsen zuschauen, obwohl es so aussieht, als würden sie sich nicht bewegen. Wie ein kleines Kind, begeistert von jeder neuen Entdeckung, die mir das Leben bietet. Aber ich habe das Gefühl, dass auch diese Suche Teil von meinem Sinn selbst ist…